Das
Referat „Gleichstellung und Lebensweisenpolitik“ des „Student_innenRats“ der
Universität Leipzig hat sich die ehrenwerte Aufgabe gestellt, einen
Negativpreis für negative Werbekampagnen auszuloben. Ein Kandidat, der hierbei
nominiert wurde, ist der Carlsen-Verlag, da er den Titel „Singen können die
alle – Handbuch für Negerfreunde“ publiziert und beworben hat. „Darstellung von
rassistischen Inhalten“ lautete der Vorwurf gegenüber dem Verlag. Dort war man
dann doch erstaunt, denn der Titel ist eine klar erkennbare Satire, in der der
Autor, Marius Jung, sein Leben als „schwarzer Deutscher“ schildert.
Was
lernen wir aus diesem PR-Fettnapf des „Student_innenRats“, der zumindest in der
Branchenfachpresse des Buchhandels seinen Niederschlag fand?
1.
Satire wird auch dann, wenn sie offenkundig erscheint, nicht von jedem
verstanden und akademische Bildung schafft hier ebenfalls keine Sicherheit.
2.
Wer über andere und deren öffentliches Wirken urteilt, muss sich bewusst sein,
dass auch eine Fehleinschätzung auf der eigenen Seite vorliegen kann.
Quelle:
Börsenblatt des Deutschen Buchhandels http://www.boersenblatt.net/802691/
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