Dienstag, 22. Juli 2014

Rankings: Falsche Daten, Bauernopfer und Systemversagen

Nicht immer liefern die in Medien und der (Fach-)Presse veröffentlichten Hitlisten der besten Arbeitgeber, Hochschulen, Sportler etc. seriöse Ergebnisse. Dies kann an der Methodik der Erhebung liegen, aber es kann auch das Ergebnis gezielter Manipulationen sein.
Die ZDF-Show „Deutschlands Beste!“ lebt davon, dass Menschen sich von Ranglisten aller Art begeistern lassen. Das Zweite Deutsche Fernsehen hat, wie wir heute wissen, die Rankings der besten Frauen und Männer bereits seit Jahren manipuliert. Für viele war die anschließende Diskussion über Folgen und Verantwortung eine Art Dejà-Vu-Erlebnis, hatte doch erst vor kurzem der ADAC mit seinen gefälschten Rankings für die Verleihung seiner Autopreise vorgeführt, wie langwierig und quälend die Aufarbeitung eines solchen Skandals ablaufen kann.
So wie der ADAC sich auf die Verfehlungen des ehemaligen Kommunikationschefs Michael Ramstetter konzentrieren wollte, hat auch das ZDF sich darum bemüht, die Wirkung des Skandals zu begrenzen. Da wird dann doch immer wieder die Frage gestellt, wer denn nun die Verantwortung für solche Fehlentwicklungen übernehmen soll. Die Lösung war das beliebte „Bauernopfer“. Während beim ADAC noch ein tatsächlich unmittelbar verantwortlicher Mitarbeiter den Weg in die Freiheit geebnet bekam, sieht das beim ZDF schon schwieriger aus. ZDF-Showchef Oliver Fuchs gibt an, dass er keine Kenntnis von den Manipulationen gehabt habe, und wurde dennoch zurückgetreten. Die vornehme Version ist der Umstand, dass er trotz fehlender Verfehlung „seinen Rücktritt anbot“, was der Intendant sofort akzeptierte. Ob das jedoch reicht, um neues Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Sender aufzubauen, dürfen Sie getrost bezweifeln.
Was lernen wir daraus:
1.       Wenn Ergebnisse aus Untersuchungen oder Befragungen nicht den eigenen Wünschen entsprechen, lohnt es sich die Wünsche anzupassen und nicht die Ergebnisse.

2.       Wenn eine Manipulation bekannt wird, muss  mehr passieren als ein Rücktritt, um verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen. 

Dienstag, 8. Juli 2014

Jetzt zugreifen: Männer zum Sonderpreis

Kurz und knapp müssen die Informationen im Bereich der Außenwerbung sein, sonst kann man nicht in der kurzen Lesezeit die wesentlichen Informationen erfassen. Gerade für die Schaufenster- und Ladengestaltung ist es daher eine besondere Herausforderung, die Informationen auf den Punkt zu bringen. Dies gelingt jedoch nicht immer eindeutig, wie das nachfolgende Beispiel eines Einzelhändlers eines kleineren Oberzentrums im ländlichen Bereich zeigt.


Wer Angst hat, dass er für einen neuen Mann zu viel ausgeben muss, scheint hier an der richtigen Adresse zu sein. Und in der Tat: Im selben Geschäft gibt es noch echte Rabatte beim Männer-Kauf. Wer bislang dachte, dass „20% auf alles, außer Tiernahrung“ das Ende des Rabattwahns markiert, wird eines besseren belehrt.


Was lernen wir daraus? Nicht unbedingt, dass Männer zur Ramschware werden, aber dass es sich durchaus lohnen kann, vor der Nutzung einer Werbung einen unbeteiligten Dritten zu befragen, ob die geplante Kommunikationsbotschaft tatsächlich ankommt.