Samstag, 10. Mai 2014

Die Magie der Zahlen – Ariel oder Arier?

Symbole können eine eigene Kraft entfalten. Dies kann positiv sein, wenn die Wirkung der Symbole die eigenen Aussagen unterstützt; dies kann aber auch ganz furchtbar nach hinten losgehen, wenn man ein Symbol einsetzt, ohne sich dessen bewusst zu sein und damit logischerweise auch eine Wirkung erzeugt, die man nicht gewollt hat.
So geschehen mit der Sonderedition des Waschmittels „Ariel“ aus dem Hause Procter & Gamble, die rechtzeitig zur Fußball-WM in einer Trikot-Verpackung auf den Markt kam. Das Deutschland-Trikot trug dabei die Nummer „88“. Hintergrund war der Umstand, dass in der Sonderpackung statt 83 Wascheinheiten das Pulver für fünf weitere Waschgänge enthalten war und sich damit in der Summe 88 Waschoptionen aus der Packung ergaben.

Nun kommt das Thema Nummern und Symbole. Es gibt eine Reihe von Nummern, die – je nach Zusammenhang – mit unterschiedlichem Symbolcharakter belegt sind. Hier mögen einige direkt an die „69“ denken. Die „88“ ist im deutschen Raum leider auch eine Nummer mit Symbolgehalt, da Rechtsradikale den achten Buchstaben des Alphabets als Abkürzung nehmen, um damit „HH“ als „Heil Hitler“ zu kommunizieren. Gerade Szenen, die sich am Rande des gesetzlich Zulässigen bewegen, sind sehr stark darauf angewiesen, ihre Kommunikation auf Symbole zu reduzieren, die dann wiederum für andere zum kommunikativ verminten Gelände werden. Ein Deutschlandtrikot mit „88“ spricht nun eindeutig die falsche Zielgruppe an. Der Hersteller hat die Auslieferung der Packung zwar gestoppt, dennoch ist die Meldung dazu natürlich im Umlauf und im Internet wurde sofort reagiert. Kreative Köpfe haben zudem direkt erkannt, dass durch den Tausch des „l“ mit einem „r“ auch dem Markennamen Ariel eine völlig neue Bedeutung beigemessen werden kann.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen