Symbole können eine eigene Kraft entfalten. Dies kann
positiv sein, wenn die Wirkung der Symbole die eigenen Aussagen unterstützt;
dies kann aber auch ganz furchtbar nach hinten losgehen, wenn man ein Symbol einsetzt,
ohne sich dessen bewusst zu sein und damit logischerweise auch eine Wirkung
erzeugt, die man nicht gewollt hat.
So geschehen mit der Sonderedition des Waschmittels „Ariel“
aus dem Hause Procter & Gamble, die rechtzeitig zur Fußball-WM in einer Trikot-Verpackung
auf den Markt kam. Das Deutschland-Trikot trug dabei die Nummer „88“. Hintergrund
war der Umstand, dass in der Sonderpackung statt 83 Wascheinheiten das Pulver
für fünf weitere Waschgänge enthalten war und sich damit in der Summe 88 Waschoptionen
aus der Packung ergaben.
Nun kommt das Thema Nummern und Symbole. Es gibt eine Reihe
von Nummern, die – je nach Zusammenhang – mit unterschiedlichem Symbolcharakter
belegt sind. Hier mögen einige direkt an die „69“ denken. Die „88“ ist im deutschen
Raum leider auch eine Nummer mit Symbolgehalt, da Rechtsradikale den achten
Buchstaben des Alphabets als Abkürzung nehmen, um damit „HH“ als „Heil Hitler“
zu kommunizieren. Gerade Szenen, die sich am Rande des gesetzlich Zulässigen
bewegen, sind sehr stark darauf angewiesen, ihre Kommunikation auf Symbole zu
reduzieren, die dann wiederum für andere zum kommunikativ verminten Gelände
werden. Ein Deutschlandtrikot mit „88“ spricht nun eindeutig die falsche
Zielgruppe an. Der Hersteller hat die Auslieferung der Packung zwar gestoppt,
dennoch ist die Meldung dazu natürlich im Umlauf und im Internet wurde sofort
reagiert. Kreative Köpfe haben zudem direkt erkannt, dass durch den Tausch des
„l“ mit einem „r“ auch dem Markennamen Ariel eine völlig neue Bedeutung
beigemessen werden kann.
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