Nicht immer liefern die in Medien und der (Fach-)Presse
veröffentlichten Hitlisten der besten Arbeitgeber, Hochschulen, Sportler etc.
seriöse Ergebnisse. Dies kann an der Methodik der Erhebung liegen, aber es kann
auch das Ergebnis gezielter Manipulationen sein.
Die ZDF-Show „Deutschlands Beste!“ lebt davon, dass Menschen
sich von Ranglisten aller Art begeistern lassen. Das Zweite Deutsche Fernsehen
hat, wie wir heute wissen, die Rankings der besten Frauen und Männer bereits
seit Jahren manipuliert. Für viele war die anschließende Diskussion über Folgen
und Verantwortung eine Art Dejà-Vu-Erlebnis, hatte doch erst vor kurzem der
ADAC mit seinen gefälschten Rankings für die Verleihung seiner Autopreise
vorgeführt, wie langwierig und quälend die Aufarbeitung eines solchen Skandals
ablaufen kann.
So wie der ADAC sich auf die Verfehlungen des ehemaligen
Kommunikationschefs Michael Ramstetter konzentrieren wollte, hat auch das ZDF
sich darum bemüht, die Wirkung des Skandals zu begrenzen. Da wird dann doch
immer wieder die Frage gestellt, wer denn nun die Verantwortung für solche
Fehlentwicklungen übernehmen soll. Die Lösung war das beliebte „Bauernopfer“.
Während beim ADAC noch ein tatsächlich unmittelbar verantwortlicher Mitarbeiter
den Weg in die Freiheit geebnet bekam, sieht das beim ZDF schon schwieriger
aus. ZDF-Showchef Oliver Fuchs gibt an, dass er keine Kenntnis von den
Manipulationen gehabt habe, und wurde dennoch zurückgetreten. Die vornehme Version
ist der Umstand, dass er trotz fehlender Verfehlung „seinen Rücktritt anbot“,
was der Intendant sofort akzeptierte. Ob das jedoch reicht, um neues Vertrauen
in den öffentlich-rechtlichen Sender aufzubauen, dürfen Sie getrost bezweifeln.
Was lernen wir daraus:
1.
Wenn Ergebnisse aus Untersuchungen oder
Befragungen nicht den eigenen Wünschen entsprechen, lohnt es sich die Wünsche
anzupassen und nicht die Ergebnisse.
2.
Wenn eine Manipulation bekannt wird, muss mehr passieren als ein Rücktritt, um
verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen.
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